Engagement und Motivation im Gesundheitswesen durch Supervision und Coaching erhalten

26.10.2022Pressemitteilung

DGSv-Umfrage: Fachkräftemangel sowie Sorge um Patienten und Qualitätsstandards größte Herausforderung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Gesundheitssektor

26.10.2022 / Der deutsche Gesundheitssektor steht unter Druck: Einer hohen Nachfrage, unter anderem Folge des demographischen Wandels und der Corona-Pandemie, stehen nur begrenzte personelle Mittel entgegen. Das führt zu Überbelastungen und auch Unzufriedenheit unter den Arbeitnehmenden im Gesundheitswesen. Laut einer aktuellen Mitgliederumfrage der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V. (DGSv) bei Coaches und Supervisor*innen sind knapp ein Viertel der Klient*innen aus dem Gesundheitswesen kaum oder gar nicht mit ihrer Arbeit zufrieden. Rund 54 Prozent können sich arrangieren und nur 21 Prozent sind ziemlich oder sehr zufrieden.

Als größte Herausforderung für die Angestellten aus dem Gesundheitssektor wird mit mehr als 80 Prozent Zustimmung der weit verbreitete Fachkräftemangel empfunden. Die Sorge, dadurch den Bedürfnissen der Patient*innen (72 Prozent) und den eigenen beruflichen Standards (70 Prozent) nicht gerecht werden zu können, sind laut der DGSv-Mitgliederumfrage außerdem die aktuellen Hauptanliegen von Arbeitnehmenden bei Coaches und Supervisor*innen.

Bemerkenswerte Einsatzbereitschaft bei den Beschäftigten dauerhaft erhalten

Im Vergleich etwa zu Angestellten im Home-Office sind Mitarbeitende im Gesundheitswesen seit Ausbruch der Corona-Pandemie unverhältnismäßig höheren Belastungen ausgesetzt - bei gleichzeitig geringerer Wertschätzung. Dies wird durch akuten Fachkräftemangel und strukturelle Probleme noch verschärft. Allen Belastungen zum Trotz: Ein verbreitetes hohes Professionsethos, Teamzusammenhalt und Freude an der Arbeit an sich sind laut DGSv-Mitgliederumfrage für Arbeitnehmer*innen Gründe, sich im Gesundheitswesen weiterhin einzusetzen.

„Supervision und Coaching sind geeignete Instrumente, um auch unter schwierigen Bedingungen dieses bemerkenswerte Engagement und die Motivation zu erhalten“, erklärt Annette Mulkau, Vorstandsvorsitzende der DGSv. „Unsere Mitglieder, Supervisor*innen und Coaches, berichten uns immer wieder, wie wichtig solche Reflexionsmöglichkeiten für die Arbeitszufriedenheit des Personals im Gesundheitswesen sind.“ Hier können die eigene Rolle für sich selbst oder im Team reflektiert und neue organisatorische Lösungen entwickelt werden. „Wie unsere Umfrage ergeben hat, werden in mehr als 34 Prozent der Fälle Coaching- oder Supervisionsprozesse jedoch nur unregelmäßig oder als Feuerlöscher eingesetzt. Das kann negative Folgen haben, insbesondere für die Kommunikation im Team oder die Lösung von Konflikten“, so Mulkau.

Für die Umfrage „Supervision und Coaching im Gesundheitswesen“ der DGSv e.V. wurden im September insgesamt 308 qualifizierte Antworten von zertifizierten Coaches und Supervisor*innen ausgewertet.

Über die DGSv

Die Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V. (DGSv) ist der größte Fach- und Berufsverband für Supervisorinnen und Coaches in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 vertritt die Gesellschaft mit Sitz in Köln die Interessen ihrer rund 4.400 Mitglieder. Diese beraten sowohl in sozialen Einrichtungen als auch in Wirtschaftsunternehmen. Weiterbildungsträgern bietet die DGSv deutschlandweit eine Zertifizierung zur Qualifizierung als Supervisorin und Coach an. Aktuell sind 33 Weiterbildungen und Studiengänge von der DGSv zertifiziert. Dem Zertifizierungsverfahren liegt eines der umfangreichsten Regelwerke zur Qualitätssicherung und -entwicklung in diesen Berufszweigen zugrunde. Die DGSv arbeitet wirtschaftlich unabhängig sowie parteipolitisch und konfessionell neutral. Weitere Informationen unter www.dgsv.de.

Bei hohen Belastungen können regelmäßige Supervisionsprozesse helfen, die eigene Rolle für sich selbst oder im Team zu reflektieren. Copyright: DGSv/Christian Rolfes, Andruck honorarfrei, Beleg erbeten

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