Gut beraten: Führungskräfte in der Krise
Die DGSv-Blitzumfrage „Führungskräfte in der Corona-Krise“ unterstreicht die Bedeutung professioneller Begleitung in und über Krisenzeiten hinaus
Kräfte bündeln, Krise bannen: Führungskräftecoachings sind auch in Corona-Zeiten angesagt. Das ist ein Ergebnis einer Mitglieder-Befragung der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching (DGSv), Deutschlands größtem Berufsverband für professionelle Berater und Beraterinnen. Von den knapp 700 Mitgliedern, die an der Online-Umfrage teilgenommen haben, stehen rund zwei Drittel (64 Prozent) professionell im Austausch mit Führungskräften.
Und das ist erst der Anfang, ist DGSv-Geschäftsführer Paul Fortmeier überzeugt. „Im Moment befinden wir uns alle noch tendenziell im Krisenmodus mit Handlungsdruck, wo wenig Spielraum für Reflexion bleibt. Die Zeit der Beratung, um Erfahrungen aus der Krise fruchtbar werden zu lassen, wird erst noch kommen“, sagt der Coach und Supervisor. Denn nach der Krise einfach Reset drücken und neu durchstarten – das wird nicht gehen, wissen die Führungskräfte, die im Austausch mit DGSv-Mitgliedern stehen. Sie glauben vielmehr, dass die Art, wie wir arbeiten sich durch Corona nachhaltig verändern wird – so die Aussage von fast 60 Prozent der Online-Befragten.
Effiziente Home-Office Strukturen, ein transparenter Führungsstil und authentische Kommunikation werden uns auch zukünftig beschäftigen, ist der Berufsverband überzeugt – und knüpft damit eine Kette von der Krisenbewältigung zu neuen Handlungsoptionen für die Zukunft. Aktuell lautet die dringlichsteFrage der Mitarbeiter an ihre Führungskräfte: Wie sind Arbeit und Kinderbetreuung zu vereinbaren, so 62 Prozent der Online-Befragten. An zweiter Stelle beschäftigen Mitarbeiter Arbeitsinhalte, die aufgrund der Krise nicht wie gewohnt fortgeführt werden können (gut 60 Prozent), und Unsicherheiten bezogen auf die Wirtschaftslage des Unternehmens und den eigenen Arbeitsplatz (knapp 60 Prozent).
Existenzängste und Fragen, bei denen Führungskräfte ganz besonders gefordert sind, so Paul Fortmeier: „Sie sollen nichts beschönigen, aber so gut es geht, Sicherheit geben.“ Um das leisten zu können, müssen sie sich mit ihren eigenen Fragen und Ängsten auseinandergesetzt haben und sich dafür geeignete Gesprächspartner suchen: Das Kommunikationsbedürfnis der von ihnen beratenen Führungskräfte hat zugenommen, sagen fast die Hälfte der befragten DGSv-Mitglieder. Der Verband macht sich für eine qualifizierte Beratung stark. Er zählt 4.300 Mitglieder, davon haben 15 Prozent an der Befragung teilgenommen, die im Zeitraum 3.-13. April 2020 online und anonym durchgeführt wurde.
Von den knapp 700 Mitgliedern, die an der Online-Umfrage teilgenommen haben, stehen rund zwei Drittel professionell im Austausch mit Führungskräften. / ©DGSv
60 % der Online-Befragten glauben, dass sich die Art, wie wir arbeiten, nachhaltig verändern wird. / ©DGSv
Über die DGSv
Die Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V. (DGSv) ist der größte Fach- und Berufsverband für Supervisor*innen und Coaches in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 vertritt die Gesellschaft mit Sitz in Köln die Interessen ihrer rund 4.300 Mitglieder. Diese beraten sowohl in sozialen Einrichtungen als auch in Wirtschaftsunternehmen. Weiterbildungsträgern bietet die DGSv deutschlandweit eine Zertifizierung zur Qualifizierung als Supervisor*in und Coach an. Aktuell sind 38 Weiterbildungen und Studiengänge von der DGSv zertifiziert. Dem Zertifizierungsverfahren liegt eines de rumfangreichsten Regelwerke zur Qualitätssicherung und -entwicklung in diesen Berufszweigen zugrunde. Die DGSv arbeitet wirtschaftlich unabhängig sowie parteipolitisch und konfessionell neutral.