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Termin

Supervision im Kontext von Migration und Rassismus

DGSv Treffpunkt Forschung

Beginn: 15.04.2026, 17:00 Uhr

Ende:15.04.2026, 20:00 Uhr

online

Termindetails

Aktuelle Forschung im Bereich der Rassismus- und Diversitätspsychologie zeigt deutlich, dass die Erfahrung von Alltagsrassismus und sogenannten racial microaggressions eine erhebliche psychische Belastung für betroffene Personen darstellt (Sue et al., 2007; Neville et al., 2013). Diese subtilen, häufig unbewussten Diskriminierungsformen wirken kumulativ und beeinflussen das emotionale Wohlbefinden, die berufliche Leistungsfähigkeit und die soziale Teilhabe nachhaltig.

Gleichzeitig lässt sich auf gesellschaftlicher Ebene ein Wiedererstarken rassistischer und rechtsextremer Einstellungen beobachten (Zick & Mokros, 2023). Trotz der wachsenden Relevanz des Themas nutzen viele von antimuslimischem oder migrationsbezogenem Rassismus betroffene Menschen bestehende Beratungs- und Unterstützungsangebote kaum. Studien (z. B. CLAIM, 2024, Demir, 2024) zeigen, dass institutionelles Misstrauen und das Gefühl, in den Strukturen nicht verstanden zu werden, eine zentrale Rolle spielen.

Rassismuserfahrungen wirken sich auf unterschiedlichen Ebenen aus – psychisch (z. B. sozialer Rückzug, erhöhte Stresssymptome), physisch (z. B. Schlafstörungen, Erschöpfung) und sozial (z. B. Isolation, Entfremdung). Ressourcen, die für andere Lebensbereiche notwendig wären, fließen in den täglichen Umgang mit rassistischen Belastungen – ein Prozess, der als racial battle fatigue beschrieben wird.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie Supervision Räume schaffen kann, die diese Erfahrungen sichtbar machen, reflektieren und transformativ bearbeiten.
Der Vortrag diskutiert, welche strukturellen und professionellen Voraussetzungen notwendig sind, um Supervision rassismuskritisch zu gestalten. Dabei werden zentrale theoretische Ansätze (u. a. Critical Race Theory und Microaggressions Framework) mit praktischen Erfahrungen aus der Supervisionspraxis verbunden. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie Supervision zu einem Ort werden kann, an dem gesellschaftliche Machtverhältnisse mitgedacht und rassismusbedingte Belastungen professionell adressiert werden.

Ablauf

17:00 Uhr

Begrüßung und Einführung

17:10 Uhr

"Supervision im Kontext von Migration und Rassismus" 
Zeynep Demir

18:15 Uhr

Pause

18:30 Uhr

Resonanzgruppen

19:15 Uhr

Feedback & Zusammenfassung

20:00 Uhr

Ende

Referentin

Zeynep Demir ist Psychologin und Wissenschaftlerin am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld und arbeitet im Research Networking Office der DeZIM-Community (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung).
Sie verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Koordination und Durchführung von Forschungsprojekten, u. a. in den Projekten „ZuGleich – Zugehörigkeit und Gleichwertigkeit“ (Stiftung Mercator) sowie „Muslimische Perspektiven auf Muslim- und Islamfeindlichkeit“ (Bundesministerium des Innern und für Heimat).
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Migration, Akkulturation, Diskriminierung, Rassismus und Diversität.
Darüber hinaus ist sie als Co-Host des wissenschaftlichen Podcasts „ReSearching Diversity“ aktiv, der sich der Vermittlung und Diskussion von Forschung zu Vielfalt und gesellschaftlichem Zusammenhalt widmet.

Veranstalter

Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V. (DGSv)
Hohenstaufenring 78
50674 Köln

Anmeldung

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