Engpässe im Gesundheitssystem – Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre*n Coach und Supervisor*in
DGSv Kompass-Tag
Veranstaltungsdetails
Das Gesundheitssystem hat mit vielen Engpässen zu kämpfen, darüber sind sich alle einig: Personalmangel, Zeitmangel, teilweise auch Geldmangel. Über den richtigen Einsatz der Ressourcenherrscht oft Uneinigkeit. Grundsätzliche Reformen stehen an. Doch mindestens genauso wichtig ist der Blick auf die konkrete, spezifische Situation in Gesundheitseinrichtungen vor Ort. Welche Auswirkungen haben strukturelle Rahmenbedingungen? Welche Auswirkungen haben Reformen auf die tägliche Arbeit? Was passiert im Maschinenraum des Gesundheitssystems? Wie gelingt, woran scheitert die praktische Umsetzung?
Die Veranstaltung möchte zum Dialog zwischen Praktiker*innen, Entscheidungsträger*innen und externen Berater*innen einladen, die sich mit der gemeinsamen Frage beschäftigen möchten, wie die Chancen für die Umsetzung sinnvoller Veränderungen in den verschiedensten Bereichen des Gesundheitswesens erhöht werden können. Es geht um das Zusammenspiel zwischen Ziel- und Interessenskonflikten, strukturellen Rahmenbedingungen, organisationskulturellen Prägungen und den kleinen Tücken des Alltags, die aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick genommen werden sollen.
Am Ende der Veranstaltungen haben Entscheidungsträger*innen ein noch besseres Gespür für die Auswirkungen ihrer Entscheidungen, Praktiker*innen einen noch aufmerksameren Blick für die Stellschrauben, an denen sie drehen können, und Berater*innen noch mehr Klarheit über ihre Rolle und Aufgabe bei der Unterstützung solcher Prozesse.
Ablauf
09:30 Uhr | Ankommen, Austausch mit Kaffee und Tee |
10:00 Uhr |
Begrüßung |
10:15 Uhr | Reflecting Team mit Vertreter*innen aus der Praxi und dem Gesundheitswesen |
11:15 Uhr | Resonanzgruppen |
12:00 Uhr | Mittagspause |
13:30 Uhr | Workshops (1 - 4) |
15:30 Uhr | Kaffeepause |
16:00 Uhr | Diskussion im Plenum mit Vertreter*innen und Repräsentant*innen |
17:00 | Ende |
Flyer Kompass-Tag "Engpässe im Gesundheitswesen" (PDF)
Vertreter*innen aus dem Gesundheitswesen:
- Carla Eysel - Personalvorständin Charité
- Julia Henkemeier - Stellvertretung der pflegerischen Centrumsleitung CharitéCentrum 15 für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie
- Jörg Holke - Geschäftsführer APK
- Prof. Dr. Stephan Köhler - Chefarzt Klinik für Psychiatrie, Berlin Weissensee, Alexianer und Vorstand Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie (BGPN)
- Dr. Andrea Liebenau - Projektmanagerin Charité, Geschäftsbereich Strategie und Entwicklung
Workshops
Workshop 1: Konfliktprävention und -bearbeitung im Veränderungsprozess
Das richtige „Timing“ ist entscheidend, um eskalierende Konflikte zu vermeiden – getreu dem Motto „Vorbeugen ist besser als Bohren“. Ein frühzeitiges Stärken des „Miteinanders“ ist angesichts der Herausforderungen im Gesundheitswesen essenziell. Beteiligte müssen sich gesehen und ernst genommen fühlen, um nicht zu „aggressiven Opfern“ zu werden. So lassen sich auch unter belastenden Bedingungen konstruktive Lösungen finden – in Praxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Im Workshop erläutere ich anhand eines Praxisbeispiels, wie unter Berücksichtigung struktureller und kultureller Bedingungen Lösungen für unterschiedliche Interessen entwickelt werden können. Mein Ansatz „Konfliktklärungssysteme“ setzt auf Beteiligung und transparente Konfliktbearbeitungswege – effizienter und kostengünstiger als unsystematisches Vorgehen.
Lisa Waas - Medizinanthropologin, Mediatorin und liz. Ausbilderin BM (Bundesverband Mediation), Coach und Supervisorin (DGSv und BSO).
Workshop 2: Supervision - Reflexionsraum für Mitarbeitende im Kontext der Organisation
Räume öffnen – Anliegen-orientiert arbeiten – Multiperspektivität ermöglichen
Supervision bietet Mitarbeitenden in Organisationen wie Krankenhäusern oder Arztpraxen einen Raum zur Reflexion ihres professionellen Handelns. Supervisionsangebote können somit als Instrument der Führung in Organisation gesehen werden. Für Supervisor*innen liegt der Fokus auf der Gestaltung anliegenorientierter Prozesse, in denen sowohl individuelle als auch strukturelle und organisationsbezogene Perspektiven einbezogen werden. Im Workshop beleuchten wir Anlässe zur Implementierung von Supervision, unterschiedliche Auftragskonstellationen und Klärungsprozesse. Anhand von Praxisbeispielen veranschaulichen wir anliegenorientierte und kontextsensible Arbeitsweisen und diskutieren Gütekriterien systemischer Supervision aus Sicht aller Beteiligten. Wir freuen uns auf einen inspirierenden Erfahrungsaustausch.
Cornelia Hennecke - Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin.
Systemische Therapeutin/SG, Lehrende Supervisorin/SG und Lehrende Coach/SG. Seit 1997 freiberuflich tätig in einer Praxisgemeinschaft für Systemische Therapie, Supervision und Organisationsberatung in Berlin und Dozentin am IF Weinheim.
Jürgen Singer - Psychologischer Psychotherapeut, Systemischer Familientherapeut SG, Psychotherapeutische Praxis in Düsseldorf,
langjährige psychotherapeutische und supervisorische Erfahrung
Workshop 3: Engpass Multiprofessionelle Teams - Neue Perspektiven gewinnen
In diesem Workshop möchten wir Wirkung und Nebenwirkungen, die durch die Zusammenarbeit unterschiedlicher Professionen entstehen, einmal anders betrachten. Die Probleme liegen auf der Hand und wir wissen genau, was zu tun ist. Zumindest denken wir dies häufig. Lassen Sie uns mit Hilfe der systemischen Strukturaufstellung das Feld einmal neu betrachten. Wir sind gespannt, was sich zeigen wird.
Andrea Schwaderlapp - Gesundheitswissenschaftlerin (MA), Gesundheitsökonomin (BA) und zertifizierte Supervisorin (DGSv) sowie Mediatorin.
Tilman Bemm - Krankenpfleger, Kommunikationswissenschaftler (MA), zertifizierter Supervisor (DGSv) und Mediator.
Valérie Fricke - Referentin für Personal- und Organisationsentwicklung - München Klinik
Workshop 4: Engpass Fachkräftemangel: Mitarbeiterbindung als „Erste Hilfe“-Strategie
Der Fachkräftemangel ist eine zentrale Herausforderung im Gesundheitswesen. Während die Suche nach neuem Personal oft Priorität hat, wird die Mitarbeiterbindung häufig unterschätzt. Der Workshop zeigt, warum Mitarbeiterbindung essenziell ist und wie externe Beratung dabei helfen kann, maßgeschneiderte Strategien zu entwickeln. Supervisor*innen und Coaches bieten durch ihre externe Perspektive wertvolle Unterstützung.
Christina Wolf - Dipl.-Verwaltungswirtin, Personalkauffrau sowie systemisch ausgebildete Supervisorin, Coach und Organisationsberaterin (DGSv).
Mit ihrer Erfahrung in Praxisgründung, Personalmanagement und Veränderungsprozessen begleitet sie Praxen und Organisationen. Als zertifizierte Mediatorin unterstützt sie in Konfliktsituationen.
Mitglieder der Vorbereitungsgruppe:
- Dr. Johanna Ebinger
- Susanne Helmke
- Dr. Henrike Hölzer
- Inge Singer-Rothöft
- Dr. Ullrich Raupp
- Andrea Schwaderlapp
- Christina Wolf
Verpflegungspauschale
Folgende Verpflegungspauschale wird erhoben:
ordentliche Mitglieder | 45,00 € |
außerordentliche Mitglieder | 30,00 € |
Nicht-Mitglieder | 60,00 € |
Anmeldung
Als DGSv-Mitglied melden Sie sich bitte online mit dem Anmeldebutton unten an. Interessent*innen aus dem Gesundheitssystem können sich gern via E-Mail und der Angaben Ihrer Kontaktdaten anmelden über: veranstaltungen@dgsv.de.
Mit der Anmeldung stimmen Sie den Anmelde- und Stornobedingungen (PDF) zu.
Anmeldeschluss: 12.09.2025, bis zu diesem Zeitpunkt ist eine kostenlose Stornierung möglich.
Veranstalter
Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V. (DGSv)
Hohenstaufenring 78
50674 Köln
Anmeldung
Die Anmeldung zu dieser Veranstaltung ist Mitgliedern der DGSv vorbehalten. Wenn Sie Mitglied sind und an der Veranstaltung teilnehmen möchten, loggen Sie sich bitte ein. Wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten und noch kein Mitglied sind, können Sie sich über die Mitgliedschaft informieren.