Kontakte und Kontrakte – Was Auftraggeber von DGSv-Berater*innen erwarten können Fachtagung der DGSv am 16.07.2021
### Aufgrund der aktuellen Begebenheiten findet die Tagung digital statt###
Tragfähige Arbeitsbeziehungen,
ein stimmiger Auftrag und ein klarer Kontrakt sind die Grundlagen jedes
Supervisions- und Coaching-Prozesses. Was dürfen Auftraggeber von
DGSv-Mitgliedern, besonders in der Phase der ersten Kontaktaufnahme und des
Kontraktschlusses, erwarten?
Im Rahmen von Workshops werden
wir darüber diskutieren, was aus Berater*innenperspektive die besten
Vorgehensweisen sind, welche Widrigkeiten im Beratungsalltag sich gelegentlich
ergeben, wie Auftraggeber dieses sehen und was schließlich unsere
professionellen Antworten sind. Folgende Themen stellen wir in den Fokus:
Workshops und Seminare u.a. zu
den Themen:
Erstkontakt und Auftragsanalyse
das Arbeitsbündnis und der juristische Kontrakt
Allparteilichkeit und Freiheit des*der Berater*in
Machtsensibilität
TagungsprogrammFreitag, 16.07.2021
09:30 Uhr
Ankommen & Technik
10:00 Uhr
Eröffnung & Begrüßung
10:15 Uhr
Podiumsdiskussion mit Auftraggebern von Supervision & Coaching
1. Doing Power – Machtsensibilität in Supervision und Coaching
Beratung
– ein machtfreier Raum? In diesem Workshop werden unterschiedliche Dimensionen
von Macht in Beratung in den Blick genommen und gemeinsam reflektiert. Dabei
werden sowohl machtvolle Momente identifiziert, die in Beratungsprozesse
hineinwirken als auch solche, die Beratung selber hervorbringt. Im Zentrum der
Veranstaltung steht die Auseinandersetzung mit der eigenen machttheoretischen
Position.
Workshopleiterin: Sara Dallmann, selbstständige Coachin, Supervisorin und Organisationsberaterin. Lehrbeauftragte für Ethik in der arbeitsweltlichen Beratung
2. Als Supervisor*in und Coach im Spannungsfeld verschiedener Rollen
Verschwiegen, aber auch
transparent, autonom und gleichzeitig abhängig: Supervisor*innen und Coaches
wechseln im Beratungsprozess öfter die Rollen. Sie sind Kaufleute,
Vertragspartner des Auftraggebers und im Team dann Vertraulichkeit
vereinbarende Berater*innen. Doch in manchen Situationen verschwimmt die klare
Rolle und die Spannung bleibt. Z. B. bei Rechtsverstößen.
Workshopleiter: Dr. Thomas Vogl, Ev. Theologe, Texter, Supervisor & Coach DGSv, Trainer und gruppendynamischer Organisationsberater DGGO.
3. Vertrackte Kontrakte - Kontrakt ist Prozess!
Ausgehend von einigen Praxisbeispielen wird es in dem Workshop darum gehen, „vertrackten Kontrakten“ auf die Spur zu kommen. An welcher Stelle wurde es „vertrackt“? Was ist da passiert? Kann das „Vertrackte“ am Ende vielleicht sogar zu einem besseren Verständnis der komplexen Situation genutzt werden? Und wie kann es dann gelingen, wieder zu einem klaren Kontrakt zu kommen?
Workshopleiterin: Susanne Möller-Stürmer, seit 30 Jahren in eigener Praxis selbständig tätig als Supervisorin, Coach, Spezialistin für Gruppendynamik, Organisationsdynamik und Veränderungsprozesse in Wirtschafts-, Kultur- und Non-Profit-Unternehmen.
4. Überparteilichkeit & Allparteilichkeit
Professioneller Standard ist: Die legitimen Interessen aller durch ein Beratungsgeschehen Betroffenen oder daran Beteiligten sollen berücksichtigt werden, insbesondere auch die Interessen der Auftraggebenden bzw. derjenigen, die die Maßnahme bezahlen. Die Haltung soll der Überparteilichkeit, besser noch Allparteilichkeit verbunden sein. Die Frage der Umsetzung dieser beraterischen Haltung und der Umgang mit möglichen Fallstricken und Spannungsfeldern in der Praxis werden Thema des Workshops sein.
Workshopleiter: Hendrik Licht, Schreiner, Lehrer und universitärer Mitarbeiter in der Lehr*innenausbildung. Supervisor und Coach (DGSv) mit Schwerpunkt im psychodramatischen Verfahren.
5. „Hätte ich das gewusst…“ Auftragsanalyse und Anliegenklärung als Teil erfolgreicher Supervisionsprozesse
Sie erstellen eine Auftragsklärung vor Beginn der Supervision. Gleichzeitig tauchen im Laufe der Prozesse Themen auf, die mit unklaren Absprachen zu tun haben. Was können Supervisor*innen und Coaches tun, um Aufträge gut zu erfassen, notwendige Zusammenhänge ausreichend zu verstehen und eine ausreichend klare Vorstellung zu erhalten? Es geht um organisationelle, inhaltliche und persönliche Ebenen und die Frage des rechten Maßes zwischen Klärung und Gestaltung von Beziehung.
Workshopleiterin: Andrea Schmid, Supervisorin, Fachreferentin Weiterbildung, Lehrbeauftragte für Themenzentrierte Interaktion. Schwerpunkte: Führen und Leiten, Kommunikation und Organisationsentwicklung
6. „Dreiecks-Beziehung“ – Last und Lust mit dem Dreieckskontrakt
Wie wird die Beziehungsdynamik zwischen Auftraggeber, Supervisand*in und Supervisor*in/Coach professionell gestaltet, welche Möglichkeiten und Grenzen hat dies.
Workshopleiterin: Gisela Prechtl, Supervisorin und Coach DGSv